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Das Integrierte Klimaanpassungskonzept für die Landeshauptstadt Wiesbaden soll dazu beitragen, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und die Auswirkungen wie Hitzewellen, Starkregen und Trockenperioden zu mildern. Bei einer Bürgerinformationsveranstaltung des Umweltamtes am Donnerstag, 10. Oktober, wurde der aktuelle Fortschritt des Konzepts vorgestellt.
Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Christiane Hinninger (Bündnis 90/Die Grünen) erklärt aus diesem Anlass: „Das Konzept bietet uns die Möglichkeit, die Stadt besser und vor allem mit einer übergreifenden Strategie an die Folgen des Klimawandels anzupassen und unsere Resilienz gegenüber den Auswirkungen zu stärken. Bisher isoliert betrachtete Handlungsfelder können stärker übergreifend bearbeitet und zusammengeführt werden.“
Die Bürgermeisterin betonte, dass die Anpassung an den Klimawandel eine gemeinsame Aufgabe ist, die gezielte Anstrengungen aller Beteiligten erfordert. Deshalb sei es wichtig, die Bürgerschaft frühzeitig in die Diskussion und Entwicklung von Ideen einzubinden.
„Gerade in einer Stadt wie Wiesbaden mit ihrer dichten Bebauung, zahlreichen Verkehrsanlagen und extrem wichtigen Infrastruktur müssen wir unsere Resilienz stärken. Es ist unsere Aufgabe, besonders gefährdete Gruppen wie Kleinkinder, ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen vor den extremen Wetterbedingungen zu schützen“, so Hinninger. „Klimaanpassung ist also kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit!“ führte Hinninger aus.
Wiesbadens Bürgermeisterin erklärte, dass die Stadt mehr Grünflächen und Wasser benötige. Als Beispiele führte sie an, dass das Stadtklima durch mehr Schatten und Kühlung verbessert werden müsse. Zudem solle Wiesbaden durch den Bau von Wasserrückhalte-Vorrichtungen und Speichersystemen zu einer Schwammstadt werden, um in Trockenperioden ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben.
Bei der Informationsveranstaltung zur Klimaanpassung im Kulturforum erläuterten Dr. Kristin Barbey und Volker Wasgindt vom städtischen Umweltamt den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern die Auswirkungen des Klimawandels auf Wiesbaden.
Wetterextreme wie Hitzewellen, Starkregen und Dürreperioden seien mittlerweile Teil der neuen Realität, die nicht nur das globale Klima, sondern auch das tägliche Leben in Wiesbaden beeinflusse. In Hessen sei die Durchschnittstemperatur seit 1881 um rund 1,7 Grad Celsius gestiegen.
Prof. Dr. Martin Berchtold, Geschäftsführer des beauftragten Planungsbüros, stellte den aktuellen Stand der Konzeptentwicklung vor, erläuterte die angewandte Methodik und skizzierte die nächsten Schritte. Im Anschluss hatten die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, in einer offenen Fragerunde ihre Fragen zum Klimaanpassungskonzept für Wiesbaden zu stellen.
Auf einem "Infomarkt" präsentierten Expertinnen und Experten aus verschiedenen städtischen Ämtern an Stellwänden umfassende Informationen zum Konzeptfortschritt sowie bereits geplante oder umgesetzte Projekte zur Anpassung an den Klimawandel. Dazu zählten unter anderem die städtischen Starkregengefahrenkarten, abrufbar unter www.wiesbaden.de/starkregen, und der Hitzeaktionsplan unter www.wiesbaden.de/hitzeaktionsplan.
Sowohl der Informationsabend als auch die Erstellung des Klimaanpassungskonzepts für Wiesbaden werden vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Die Entwicklung des Konzepts erfolgt unter der Leitung des Umweltamts in enger Zusammenarbeit mit anderen städtischen Ämtern und Fachleuten, um Synergien für eine klimaangepasste Stadtentwicklung optimal zu nutzen.
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Symbolfoto: Canva